Freitag, 26. August 2011

shit happens...

Wer sich nach dem Lesen des Urlaubsberichtes denkt, "bei Schusters ist immer Alles gut", dem sei gesagt:
Im Laden ist die Tennisbespannmaschine defekt, Reparatur, vielleicht, wenn aber nur im französischen Herstellerwerk, möglich. Unsere Entscheidung: Neukauf, Preis 4stellig.
Gestern leuchten im Auto alle Warnleuchten, wie bei einem Tannenbaum. Der Wagen ist weder mit guten Reden noch mit Gewalt von Malte zur Weiterfahrt zu bewegen! Ab, mit dem Abschlepper, zur Werkstatt: Reparaturkosten im mittleren 4stelligen Bereich! Und sonst? Mich hat es mal wieder hin gehauen, bin gefallen, geärmelt, geeumelt, gemault, gestolpert... wie auch immer: es tat weh und hat geblutet! Was sagte Lauftrainerin Tina hierzu: Nachwirkungen der hohen Schmerz-Medikamenten-Einnahme wegen des Rippenbruchs - Tina, Dein Wort in Gottes Ohr!
Ansonsten gilt, was mein Triathlonfreund Christian "Paule" Prochnow, der sehr knapp den Startplatz für die Olympischen Spiele in London verpasste, schrieb: "Mal verliert man, mal gewinnen die Anderen..."
Aber: Paule kämpft weiter um (s)einen Startplatz und auch ich bin und bleibe Triathlet - das sind Die, die nie aufgeben!!!

Montag, 22. August 2011

Wandern in Wagrain - wie war das schön!

Nicht nur zum Skilaufen fahren wir nach Wagrain ins Salzburger Land, sondern auch zum Wandern im Sommer! Hier fühlen wir uns wie zu Hause, hier kennen wir Ort und Umgebung, unsere langjährige Vermieterin Charlotte Hutter und natürlich die Berge und Täler. Immer wieder neu waren jedoch viele Wege, denn diese sind im Winter häufig zugeschneit und unpassierbar.

Sonnabends um 6 in Hamburg abgeflogen, halb 8 in Salzburg gelandet, den Leihwagen übernommen und ab, auf die Autobahn, 80km nach Wagrain.
Bereits um kurz nach 10 saßen wir in "unserer" Wohnung am Frühstückstisch, so schnell waren wir "mittendrin" im Urlaub!
Für den sonnigen Nachmittag haben wir uns eine kleine Tour ausgesucht: mit der Seilbahn zum Grafenberg und dann zu Fuß weiter auf den Sonntagskogel! Der Aufstieg wurde mit wunderbarem Panorama und Sonnen-Urlaubswetter belohnt!!! So soll Urlaub sein!

Sonntag: Tatzlwurm-Regatta und Bergfest beim Franz Riepler auf der Franzl-Alm, wo, nicht nur im Winter, immer beste Stimmung ist! Wir haben viel gelacht über die Paddel-versuche und -erfolge, das "Blobbing", die Musi und das gute Wetter!

Montag: Regen! Wir sind erschrocken, als wir beim Frühstück aus dem Fenster schauen: es regnet! Bis zum Mittag können wir uns mit Lesen beruhigen, dann müssen wir raus: Cape übergezogen und im Wald den Weg vom Jägersee zur Schwabalm gewandert. Zur Belohnung Kaffee und Kuchen im Forsthaus und zu Hause einen schönen Saunaabend (ach ja: Abendessen gab es de Luxe im Hollauf!).

Dienstag: Eine kleine Wanderung aufs Griesenkareck und Nachmittags die Fahrt nach Salzburg zu den Festspielen. Wir haben Karten für Hugo von Hofmannsthals "Jedermann" in Top-Besetzung auf dem Domplatz in Salzburg und erleben Schauspiel vom Besten. Seit 1920 fanden fast 600 Vorstellungen im Rahmen der Festspiele statt. Die Rollen des Stücks werden traditionell hochkarätig besetzt. Ein Engagement im "Jedermann" gilt in der Theaterwelt als Ehre, die nur den berühmtesten Theaterschauspielern zuteil wird. Wir hatten viel gehört, gelesen und gesehen über dieses Ereignis. Umso grösser war die Freude und der Eindruck des persönlichen Erlebens! Das kann keine DVD, kein Fernsehen ersetzen! Action direkt auf der Domtreppe dazu Sonnenschein, die Geräusche der Stadt und ihrer Menschen: echtes Live-Theater! Auch in der modernen Inszenierung (Christian Stückl, 2002) sind viele Ideen der Premiere von Max Reinhardt erhalten geblieben: die Rufe "Jedermann" von der nahen Kirche, von der Festung herab, vom Petersfriedhof herüber, das Dröhnen der großen Glocken zum Ende des Spieles oder auch die Einbeziehung der natürlichen Dämmerung in den Zeitplan des Stückes.
Ach, ja: nur durch Zufall erreichen wir die Vorstellung pünktlich! Ich hatte mich beim Blick auf die Karte bei der Anfangszeit "verguckt"...
Gross ist immer die Vorfreude auf unser "Standard-Essen" in Salzburg: Wiener Schnitzel vom Kalb im Peterskeller, dem ältesten Restaurant Mitteleuropas (gibt es seit 803!!!) - auch wenn wir längst aus allen Fugen platzen: dieses Essen wollen wir uns gönnen und geniessen!
Mittlerweile ist Salzburg leer, die Touristen sind zu Hause, es wird dunkel, ist aber immer noch angenehm warm: wir bummeln durch die Altstadt, schauen die schönen Schaufenster in der Getreidegasse, trinken Kaffee im Tomaselli...wie geht es uns gut!

Mittwoch, bestes Wetter: wolkenlos, 25 bis 30 Grad, keine Niederschläge. Für heute haben wir unsere "härteste" Tour geplant: den Aufstieg zum Tappenkarsee, dem höchsten Bergsee Österreichs! Beim zweistündigen Aufstieg überwinden wir 700 Höhenmeter: das schafft nur ein gesunder Körper - ich freue mich, dass ich wieder fit bin!
Wir ruhen am Seeufer aus, denn der Abstieg wird anstrengender als der Aufstieg, essen und trinken, machen Mittagsschlaf am See. Später werden wir uns ärgern, dass wir nicht gebadet haben...
Wir haben heute viele Kalorien verbrannt und belohnen uns mit einem Besuch zum Abendessen im "Wagrainer Bauernstüberl", eine Tradition, die zum Wagrain-Besuch einfach dazu gehört! Wir sitzen auf der Terrasse, blicken ins Tal und vertrauen auf die Empfehlung von Familie Herzmaier: eine "kleine" Haxe, hausgemachte Knödel, selbst eingelegtes Sauerkraut, Weizenbier, einen Obstler...ein Genuss!

Donnerstag: locker von der Kogelalm nach Flachau und über Franzl-Alm zurück zum Nazl-Bauer. Viel Sonne, viel frische Luft, so macht das Wandern Spaß! Danach schnell auf den Liegestuhl in unseren Garten: liegen, sonnen, schlafen, träumen, erholen - einfach schön!
Um sechs gehen wir, wie jeden Abend, gegenüber im Freibad "eine Runde schwimmen" - gut!


Freitag: Wir machen heute nur eine "kleine" Wanderung vom Grafenberg zur Murachalm. Der morgendliche Gewitterschauer legt sich schnell und wir haben "Traumwetter" als wir die Alm erreichen. Diese Alm, mit ihren 300 Kühen, wird nur im Sommer bewirtschaftet. Wir geniessen frische Buttermilch, Kaffee mit, im holzbeheizten Ofen gebackenen, noch warmen Bauernkrapfen und hauseigene Käsebrote - kann es viel Besseres geben?

Abends folgt ein weiterer Ausflug nach Salzburg zu den Festspielen. Heute sind wir "richtig gut" angezogen, denn es gibt Konzert vom Feinsten! Im grossen Festspielhaus spielt das West-Eastern-Divan-Orchester unter Daniel Barenboim. Wir hatten viel von dieser Völker verbindenen Idee gehört und gesehen. Jetzt waren wir froh, dass wir beim ausverkauften Auftritt dabei waren! Es gab das Adagio aus Mahlers 10. Sinfonie und Beethovens 3. Sinfonie, die Eroica. Ein Stück, welches ich sehr mag, für mich Symbol für Aufbruch, Antrieb, Streben nach dem Glück...Hinzu kommt die einzigartige Festspiel-Atmosphäre: das grosse Haus, die abgesperrte Strasse, die jetzt als größtes Open-Air-Foyer der Welt dient, festlich gekleidete, gut gelaunte Menschen...wir mittendrin!

Samstag: ein Abstecher zur Edelweissalm und Baden im Gebirgssee (nicht kälter als die Sylter Nordsee!), dann ab nach Hause in den Garten und Kaffeetrinken zum Abschied mit Frau Hutter - im Winter kommen wir wieder!
Abends nach Salzburg, Auto abgegeben (verdammt, wie öffnet man den Tankdeckel - der Tankwart sagt, es gibt 2 Methoden: Trick oder Gewalt - wir finden Abhilfe in der Betriebsanleitung), problemloser Rückflug nach Hamburg, ein toller, erholsamer Urlaub ist viel zu schnell zu Ende gegangen!

PS: Ach ja: der Rippenbruch ist gut verheilt und störte kaum noch. Ich konnte in Wagrain wieder mit dem täglichen Laufen beginnen!

PPS: Sonntag, wieder in Hamburg, machten wir Brunch mit Malte und Andrea und hatten ganz viel von einer schönen Zeit zu erzählen...